Samstag, 22. Dezember 2007

Neues Familienmitglied


So, nun ist es offiziell, der Bär bleibt bei uns. Nachdem mein Menne ihm zu Weihnachten ein Leuchtie (diese Schlauchringe mit Leuchtdioden um für um den Hals zu hängen, damit man den Hund im Dunkeln sieht...) gekauft hat, was wohl ungefähr soviel heißen sollte wie: "Entscheid dich endlich, wir wissen eh beide, wie die Sache ausgeht!", hab ich jetzt endgültig beschlossen, den kleinen Strubbel zu behalten. Herr Nase hat also einen wenn auch lang nicht so aristokratischen, aber umso liebenswerteren Nachfolger gefunden.

Freitag, 14. Dezember 2007

Nachruf

Dieser Post gilt meinem Glatthaar Foxterrier Floyd, der letzten Sonntag vor einem Jahr auf einer Bundesstraße überfahren wurde, nachdem er mir aus dem Geschirr entwischt war, um ein paar Rehen hinterher zu jagen.

Er hatte einige Spitznamen: Floyd Nose, abgeleitet von einem Gitarrenteil (Floyd Rose), und Bezug nehmend auf seine zugegebendermaßen etwas überdimensionierte Nase. Oder auch Herr Nase, Herr F. Louis (Sonnenkönig und so, ne) Nase, um seiner häufig zur Schau gestellten Aristokratie, Selbstherrlichkeit und Überheblichkeit Rechnung zu tragen. Oder, wie meine Schwester ihn zu nennen pflegte, wenn er sich mal wieder total vornehm vorkam: Lord George William Floyd.

Floyd war nie ein einfacher Hund. Ich bekam ihn aus dem Tierheim, wo er gelandet war, weil er die Kinder in seiner Familie gebissen hatte. Wie ich im Nachhinein heraus bekam, war auch sein Züchter nicht unbedingt ein Vorbild für seine Art. Er achtete bei der Elternauswahl nur auf das Aussehen und ließ das Wesen komplett unbeachtet. Auch die Haltung der Hunde und der Umgang mit ihnen waren in meinen Augen katastrophal. Hier wurde sicher der Grundstein für Floyds Probleme gelegt.

Die meiste Zeit war er ein fast normaler Hund, der die typischen Terrier-Macken in vollster Auspägung hatte. Er pöbelte andere Hunde an, wenn er an der Leine war, hörte überhaupt nicht mehr, wenn er seine Nase in einem Mauseloch versenkt hatte, jagte und kläffte gern und bei jeder Gelegenheit. Zusätzlich hatte er aber auch richtiggehende Aussetzer. Einmal verbiss er sich aus heiterem Himmel im Flur in ein Paar Stiefel, dass dort rum stand. Danach war er kaum ansprechbar und hat auch unter sich gemacht. Meistens landeten solche Attacken in der Leine, einige Male leider aber auch in meinem Arm. Ich war mit ihm bei einer Verhaltenstherapeutin, was auch für seine Erziehungs-Probleme einiges gebracht hat, die Attacken aber auch nicht stoppen konnte. Sie traten zuerst sporadisch auf, wurden aber mit der Zeit immer schlimmer und wir kamen zu dem Schluss, dass bei Floyd wahrscheinlich keine reine Verhaltensstörung vorlag, sondern es vielleicht ein organisches Problem geben müsste. Leider verstarb er bevor ich ein CT durchführen lassen konnte und die anderen Tests waren negativ. Ich werde also nie erfahren, ob er tatsächlich krank war oder ob es vielleicht an mir gelegen hat, dass ich trotz aller Mühe und aller Gedanken, die ich mir gemacht habe, der Verhaltensänderungen meinerseits und aller Anstrengung ihn keinen Stresssituationen auszusetzen, nicht in der Lage war, seine Verhaltensstörung in den Griff zu bekommen. Ich hatte darüber nachgedacht, ihn obduzieren zu lassen, doch ich konnte den Gedanken nicht ertragen, dass jemand meinen Herrn Nase auseinander schneidet und in alle Einzelteile zerlegt. Geholfen hätte es ihm auch nicht mehr, aber vielleicht hätte ich Gewissheit gehabt.
Viele Leute, die ihn kennen gelernt haben, haben mir gesagt, ein Hund, der so unkontrolliert und gefährlich sei, habe kein Recht zu leben, doch ich kannte ihn auch anders. Schmusig, ja geradezu liebeshungrig, als kleinen Charmeur bei Menschen und vor allem bei Hundedamen und als liebenswerten Schoßhund. Lee war sein Ein und Alles und nur bei ihr konnte er Ruhe und Frieden finden. Auch sie hat ihn abgöttisch geliebt.
Auch wenn unser Verhältnis zueinander zum Schluss sehr von seinen Beißattacken überschattet war, vermisse ich ihn noch heute sehr. Möge er es dort wo er jetzt ist leichter haben und glücklich sein. Er hat mich viel gelehrt und wird immer mein Mupf bleiben.





Bildaaaa!!!

Hier die Malinöse in Action bei uns auf dem Hundeplatz. Man bemerke die aerodynamische Ohrenstellung! ;-) An diesem Tag haben wir ein bisschen Tunierhundesport trainiert. Nur so zum Spaß, nebenbei, mal zur Abwechslung. Aber Lee ist sowieso von Allem begeistert, was irgendwie nach Arbeit aussieht. Leider wird THS auf dem Platz nicht angeboten, obwohl der komplette Pacours vorhanden ist. Jammerschade.















In trauter Zweisamkeit mit unserer Fani, der schwarzen Schönheit, die mit ihren Puschelohren sofort das Herz der Leute erobert, obwohl sie groß und schwarz ist. Vor Lee haben die Leute komischerweise immer Angst. Vielleicht liegt es an der schwarzen Maske?!
Raccoon's Fani ist der volle Name unserer Schäferhündin, was soviel wie der wehende Waschbär bedeutet, was sehr treffend ist, wie ich finde. Ihre Züchterin Antje macht sich wirklich immer viele Gedanken um die Namen ihrer Zöglinge.






Und als letztes der Bär, wie er leibt und lebt. Strubbelig, frech und immer zu Albernheiten aufgelegt. Der Kleine fügt sich völlig unproblematisch in unser Rudel ein und hat es sogar geschafft, die Schwarze aus der Reserve zu locken und zu dem ein oder anderen Spiel zu überreden, obwohl sie nochmalerweise überhaupt nicht mit anderen Hunden spielt. Er ist halt einfach ein Herzchen. Sogar meine Eltern waren seinem Charme nicht gewachsen und finden ihn einfach niedlich. Das sich Keiner für ihn interessiert ist mehr als merkwürdig, aber mittlerweile glaube ich ja fast schon ans Schicksal. Er soll wohl einfach bei uns bleiben...

Samstag, 17. November 2007

Wie ich zum Mali kam...

Es war eines schönen Tages vor etwa vier Jahren, ich war gerade erfolgreich zu Hause ausgezogen und mein Studium begonnen, als ich beschloss, mir jetzt endlich meinen lang gehegten Wunsch nach einem eigenen Hund zu erfüllen. Es war klar, es sollte ein Mali sein. Ich hatte schon mehrere Schäferhunde von anderen Leuten ausgebildet und dabei die Belgier bei uns auf dem Hundeplatz kennen und lieben gelernt. Schon immer war ich beeindruckt von deren Gewandheit, Schnelligkeit und schier unerschöpflichen Arbeitswillen. Nach langer Sucherei nach dem geeigenten Züchter und dem Ansehen verschiedener Würfe, die mir irgendwie alle nicht gefielen, stieß ich schließlich auf ein Pärchen, welches mit Malis holländischer Abstammung (sogenannten X-Mechelaars) züchtete und ihre Hunde nach den Grundsätzen der KNPV (Königlich Niederländischen Polizeihundevereinigung) ausbildete. Zufällig hatten sie gerade einen Wurf liegen und so wurde ein Termin verabredet und das ganze mit einem gemeinsamen Training mit einigen Vereinskollegen verbunden.

Ich kam also dort an und mir wurde der Wurf vorgeführt. Ein Knäul aus schwarzen und braunen Hundebabies, die sich alle nicht schnell genug in meiner Hose verbeißen konnten. Ich war begeistert. Die Mutterhündin war ruhig, ausgeglichen, nervenstark und arbeitswillig, genau das, was ich an einem Hund schätze, die Prägung der Welpen hätte kaum besser sein können und so viel meine Vorauswahl auf einen sechs Wochen alten, schwarzen Rüden.
Es war also alles verabredet. Ich würde in zwei Wochen nochmal nach Heidelberg fahren und endlich meinen Hund abholen.
Wir fuhren also auf den Hundeplatz, um das gemeinsame Training zu absolvieren. Als wir Mittagspause machten, um etwas zu essen, brachte Dani, die Züchterin, einen ihrer Junghunde aus dem letzten Wurf mit an den Tisch. Die Hündin krabbelte mir sofort auf den Schoß, da war es um mich geschehen. Ganz schüchtern frage ich nach ihrem Namen. "Lee". "Und was sie denn so mit ihr vor hätten?" "Naja, sie sei abzugeben..."
In dem Moment war für mich die Entscheidung gefallen und so fuhr ich abends mit einer vier Monate alten, braunen Malihündin nach Hause, obwohl ich weder Leine, noch Körbchen, noch Futternapf für sie hatte. Damit ich sie überhaupt festhalten konnte, bekam sie das Lederhalsband ihrer Mutter, in das wir noch mit Hammer und Nagel ein paar Löcher rein machten, damit es passte. Zum Abschied nahm Dani Lee auf den Arm, gab sie mir und sagte: "Ich wünsche dir viel Spaß. Die ist genau wie ihre Mutter."

Montag, 24. September 2007

Datt verdammte erste Posting

Nun ja, ich bin nun auch unter die Blogger gegangen. Da ich eine furchtbare Abneigung gegen leere Seiten habe, fällt mir der Anfang nicht so ganz leicht. Es wird hier vor allem um mich, meine Uni und mein Leben mit meinem Hund gehen, wer also was gegen Wauzies hat, der ist hier leider gänzlich falsch.
Warum ich meine, über meinen Hund bloggen zu müssen, nun ja, er liefert mir eigentlich jeden Tag ein Grund, etwas über ihn zu erzählen. Denn mein Leilei ist ein höchst einfallsreiches Exemplar ihrer Art und hat sehr viel Unsinn im Kopf, womit sie mich genauso zum Lachen bringt wie manchmal zur Weisglut treibt. Ich meine, kennt jemand einen Hund, der mit den Hinterbeinen auf dem Aquarium steht und mit den Vorderbeinen auf dem darüber verlaufenden Bücherregal, um das Fischfutter zu essen? Und als ich sie dabei ertappte, guckte sie mich an, als wollte sie sagen: "Oh, schön das du kommst. Das nächste Mal könntest du das Essen ja bitte weiter unten hinstellen. Das hier ist so anstrengend..." Über solche und ähnliche Eskapaden meiner Maus hier bald mehr.