Samstag, 17. November 2007

Wie ich zum Mali kam...

Es war eines schönen Tages vor etwa vier Jahren, ich war gerade erfolgreich zu Hause ausgezogen und mein Studium begonnen, als ich beschloss, mir jetzt endlich meinen lang gehegten Wunsch nach einem eigenen Hund zu erfüllen. Es war klar, es sollte ein Mali sein. Ich hatte schon mehrere Schäferhunde von anderen Leuten ausgebildet und dabei die Belgier bei uns auf dem Hundeplatz kennen und lieben gelernt. Schon immer war ich beeindruckt von deren Gewandheit, Schnelligkeit und schier unerschöpflichen Arbeitswillen. Nach langer Sucherei nach dem geeigenten Züchter und dem Ansehen verschiedener Würfe, die mir irgendwie alle nicht gefielen, stieß ich schließlich auf ein Pärchen, welches mit Malis holländischer Abstammung (sogenannten X-Mechelaars) züchtete und ihre Hunde nach den Grundsätzen der KNPV (Königlich Niederländischen Polizeihundevereinigung) ausbildete. Zufällig hatten sie gerade einen Wurf liegen und so wurde ein Termin verabredet und das ganze mit einem gemeinsamen Training mit einigen Vereinskollegen verbunden.

Ich kam also dort an und mir wurde der Wurf vorgeführt. Ein Knäul aus schwarzen und braunen Hundebabies, die sich alle nicht schnell genug in meiner Hose verbeißen konnten. Ich war begeistert. Die Mutterhündin war ruhig, ausgeglichen, nervenstark und arbeitswillig, genau das, was ich an einem Hund schätze, die Prägung der Welpen hätte kaum besser sein können und so viel meine Vorauswahl auf einen sechs Wochen alten, schwarzen Rüden.
Es war also alles verabredet. Ich würde in zwei Wochen nochmal nach Heidelberg fahren und endlich meinen Hund abholen.
Wir fuhren also auf den Hundeplatz, um das gemeinsame Training zu absolvieren. Als wir Mittagspause machten, um etwas zu essen, brachte Dani, die Züchterin, einen ihrer Junghunde aus dem letzten Wurf mit an den Tisch. Die Hündin krabbelte mir sofort auf den Schoß, da war es um mich geschehen. Ganz schüchtern frage ich nach ihrem Namen. "Lee". "Und was sie denn so mit ihr vor hätten?" "Naja, sie sei abzugeben..."
In dem Moment war für mich die Entscheidung gefallen und so fuhr ich abends mit einer vier Monate alten, braunen Malihündin nach Hause, obwohl ich weder Leine, noch Körbchen, noch Futternapf für sie hatte. Damit ich sie überhaupt festhalten konnte, bekam sie das Lederhalsband ihrer Mutter, in das wir noch mit Hammer und Nagel ein paar Löcher rein machten, damit es passte. Zum Abschied nahm Dani Lee auf den Arm, gab sie mir und sagte: "Ich wünsche dir viel Spaß. Die ist genau wie ihre Mutter."